Lehrerinnen und Lehrer, Schulseelsorgerinnen und -seelsorger, Verwaltungsangestellte und viele weitere Menschen, die tagtäglich zu einem gelingenden Schulalltag beitragen, sind am 30. August nach Paderborn gereist, um den Tag des Schulpersonals zu begehen. Ein Tag, der mit der Unterzeichnung des neuen Leitbildes durch den Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz einen Neuanfang markierte. Ein Tag, an dem Moderator und Arzt, Doc Esser, das Rätsel um einen gesunden Lebensstil entschlüsselte. Vor allem aber war es ein Tag der Begegnung und des Austauschs.
Neues Leitbild für die Katholischen Schulen
Noch bevor die Paderborner Domglocken die Heilige Messe einläuten, hat Erzbischof Udo Bentz schon „Zukunftsgeschichte“ geschrieben. Mit seiner Unterschrift setzte er das neue „Leitbild der katholischen Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn“ in Kraft. Das neue Leitbild soll eine gemeinsame Ausrichtung und verbindliche Orientierungsgrundlage für die Schulen setzen. Im Fokus steht dabei weiterhin, die offene Haltung für die Auseinandersetzung und Begegnung mit Gott, unter anderem in Form von Schulgottesdiensten, Gebeten und der Sichtbarkeit des Kirchenjahres innerhalb des Schullebens. Ein Bewusstsein soll darüber hinaus geschaffen werden für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander, für den Dialog mit anderen Konfessionen, für den Wert der Schöpfung, für die Weltkirche und für die Unterstützung benachteiligter Gruppen.
Auch das „Leben und Lernen in der digitalen Welt“ und damit der gesunde Umgang mit Medien erfährt im neuen Leitbild besondere Bedeutung. Gemeinsam mit dem Leiter des Bereichs Schule und Hochschule, Dompropst Monsignore Joachim Göbel, überreichte Erzbischof Bentz den Schulleiterinnen und Schulleitern der versammelten Schulen das neue Leitbild.
Sich selbst stärken, um andere zu stärken
Nicht nur die Bildung, sondern auch das gemeinsame „Füreinander-Sorgen“ mache die Stärke von Schule aus, ist sich der Paderborner Oberhirte sicher. In seiner Predigt machte er deutlich, was „der Dienst an den jungen Menschen“ auch braucht: „Dass wir aufmerksam sind füreinander und für unsere eigenen Ressourcen.“ Man könne nur das geben, was man habe, zitierte Erzbischof Bentz Thomas von Aquin. „Deshalb gilt es immer auch, sich selbst zu bilden. Ausbilden kann ich andere. Bilden kann ich nur mich selbst.“ Für Schülerinnen und Schüler habe man „Bildung“ immer vor Augen, aber „haben wir das auch für uns selbst?“, fragte Erzbischof Bentz. Nicht nur aus Büchern würden die jungen Menschen lernen, sondern vielmehr durch und mit anderen. Deshalb gelte es gerade für Lehrerinnen und Lehrer, Schulseelsorgerinnen und -seelsorger, Sorge zu tragen für die eigene Gesundheit und den Blick hinein in die Welt. „Was brauche ich, um die Ressourcen in mir vollends zu entfalten?“, diese Frage, so der Erzbischof, gelte es sich zu stellen. Schulen seien nicht immer nur Orte der Glückseeligen. Der Schulalltag sei häufig ein anderer – härter, herausfordernder, schwieriger. Umso wichtiger sei es, den Mut zu finden, wieder neu zu entdecken, welche Schönheit, welche Resilienz und welche heilende Kraft das Evangelium und der Glaube an Gott bereithalte, erklärte der Oberhirte.
Keine pauschale Lebensanleitung
Ortswechsel. Nach dem Gottesdienst machten sich die Teilnehmenden auf den gemeinsamen Weg. Das Ziel: der Paderborner Schützenhof, wo Vorträge, Kabarett und nicht zuletzt der persönliche Austausch den zweiten Teil des Tages bilden sollen. Humorvoll und doch medizinisch fundiert griff auch der aus dem WDR bekannte Arzt Doc Esser das Konzept der Resilienz auf – ein Wort, das er selbst nicht möge und lieber mit „seelischer Zufriedenheit“ übersetze. Drei Säulen würden ein gesundes Leben ausmachen, so der TV-Mediziner. Welche – das erschließt er sich kurzerhand im Frage-Antwort-Prinzip gemeinsam mit den Teilnehmenden, die sich, entgegen ihrem Berufsalltag, nun selbst auf der Schulbank wiederfinden. Das Ergebnis: Ernährung, Bewegung und eben die besagte seelische Zufriedenheit. Diese Säulen bilden nicht nur die unserer Gesundheit ab, sondern auch die seines Vortrags.
Hochsommerliche Temperaturen und ein prall gefüllter Saal tuen der Aufmerksamkeit dabei keinen Abbruch und in der Fragerunde, die sich Doc Essers Vortrag anschließt, schossen die Zeigefinger der wissbegierigen Teilnehmenden nur so in die Luft. „Ist Süßstoff ungesund?“, „Was ist mit Protein-Shakes?“ „Und sind Nahrungsergänzungsmittel immer sinnvoll?“ – Auch diesen Fragen ging Doc Esser auf den Grund. Schon zu Beginn seines Vortrags war jedoch klar: Den einen richtigen Weg für jeden – den gibt es nicht. Zum Abschluss des Tages konnten die Teilnehmenden ihre neuen Bewegungsziele gleich in die Tat umsetzen und beim Kabarett-Programm der „die daktiker“ ihre Lachmuskeln schließlich bis zur Erschöpfung trainieren.
Text: Isabella Maria Struck - pep / mam
Bilder: Isabella Maria Struck / Erzbistum Paderborn