Die Frage nach einem produktiven Umgang mit neuen Herausforderungen stand im Mittelpunkt der Fachtagung am 14. und 15. November 2016 an der Universität Koblenz-Landau. Ziel der Veranstaltung unter dem Titel "Pluralitätssensible Schulpastoral angesichts religiöser und kultureller Diversität" sei es, wissenschaftliche Ideen zu bündeln und situationsbezogene Ansätze zu entwickeln, erklärte Angela Kaupp, Professorin für praktische Theologie und Organisatorin des Treffens im Vorfeld. Rund 110 Teilnehmer aus fast allen deutschen Diözesen nahmen an diesem Austausch teil.
Perspektivwechsel: Begegnungen in fremder Kultur
Neben Fachvorträgen über Themen wie Multikulturalität und interkulturelle Kompetenzen in der Schule, gab es auch ganz praktische Beiträge. Ute Augustyniak-Dürr berichtete von ihren Erfahrungen im Grenzgebiet zwischen Israel und Palästina. Die Ordinariatsrätin der Diözese Rottenburg-Stuttgart hatte mehrere Jahre mit ihrer Familie dort gelebt und in einer Schule gearbeitet. "Ohne die Neugier beim anderen Schätze zu finden, die es auch wirklich sich zu heben lohnt, gibt es keine Begegnung", ermutigte sie ihre Zuhörer, sich auf ihre Mitmenschen und deren "interkulturelle Codes" einzulassen.
Fazit der Tagung
Pluralitätssensibel sei die Schulpastoral, wenn sie ein klares christliches Profil habe, aber zugleich Differenzen akzeptiere und diese als Entwicklungschancen des eigenen Glaubens verstehe, lautete das Fazit der Organisatorin Kaupp. Das im Schulalltag umzusetzen, stelle aber auch eine Herausforderung dar.
© Maike Müller
Festakt: Dokument der Bischöfe zur Schulpastoral feiert Jubiläum
Den Abschluss der bundesweiten Fachtagung bildete ein Festakt. Gefeiert wurde die Publikation des Dokuments "Schulpastoral - der Dienst der Kirche an den Menschen im Handlungsfeld Schule" der deutschen Bischöfe vor 20 Jahren. "Die Schulpastoral gibt Antworten auf existenzielle Fragen und vermittelt den christlichen Glauben", betonte Jörg-Dieter Wächter, Leiter der Hauptabteilung Bildung in der Diözese Hildesheim, in seiner Begrüßung. Trotz sinkender Zahlen von Katholiken werde diese Arbeit stetig nachgefragt.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Thomas Sternberg (Foto) griff in seinem Festvortrag das Tagungsthema wieder auf. "Meine Antwort auf die Multireligiösität ist, andere Religionen zu würdigen und kennenzulernen, aber auch an den eigenen Traditionen festzuhalten", sagte Sternberg. Der Jugendkammerchor der Singschule Koblenz sorgte für die musikalische Umrahmung.
(mam)