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  • Fortbildungen | 02.03.2018

Visionen entwickeln, religiös sprachfähig werden, Schule als Ort von Kirche gestalten: Diese Themen standen im Mittelpunkt einer Tagung rund um den „Spirit“ Katholischer Schulen in der Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster. Über 100 Vertreter aus Schulleitung, Schulseelsorge und Kollegien Katholischer Schulen nahmen an der Veranstaltung am 7. Februar teil. Generalvikar Norbert Köster gab Einblicke in sein Verständnis von Katholischen Schulen.

 

Katholische Schulen im Bistum Münster – sowie in anderen Diözesen – bemühen sich schon seit langem um Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene als eine wichtige Zielgruppe für die Kirche. Doch wie können Schulen jungen Menschen Optionen anbieten, ihr Leben aus Sicht des Evangeliums zu verstehen und zu gestalten? Welche Wege gibt es dabei bereits? Und mit welchem Erfolg und welchen Problemen werden sie gegangen? All diese Fragen wurden auf der Tagung „Die Frage nach Gott wachhalten. Beiträge zum „Spirit“ Katholischer Schulen“ im Franz-Hitze Haus in Münster diskutiert.

David gegen Goliath im Schulalltag

Nach einem Kaffee und erstem Austausch unter Kollegen startete das Programm mit einer biblischen Erzählung. Gabriele Bußmann von der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bischöflichen Generalvikariat Münster stimmte die Lehrer und Seelsorger mit der Geschichte des jungen David, der mit seiner Zwille gegen den körperlich überlegenen Goliath kämpfte, auf den Tag ein. Bußmann ermutigte die Teilnehmer, sich wie David auf das eigene Können zu verlassen. „David hat sich auf die Fähigkeiten besonnen, die er hat. Es hätte auch schief gehen können. Aber David hat dieses Risiko angenommen“, sagte die Theologin.

Steile Thesen und spontane Diskussionen

Nach der Einstimmung startete das inhaltliche Programm. Provokante Thesen rund um das katholische Schulwesen hingen an den Wänden und luden zu spontanen Diskussionsrunden ein. „Der Elite-Gedanke darf an Katholischen Schulen nicht verloren gehen“ hieß es da. Und „Das Profil Katholischer Schulen gibt es nicht. Jede Schule geht das ihren eigenen Weg“ oder „Die Frage nach dem katholischen Profil nervt“.

Workshops: Slogans, Visionen und religiöses Leben in der Schule

Nach diesem thematischen Einstieg wurden die Diskussionen in verschiedenen Workshops weitergeführt. Ein Angebot beschäftigte sich mit der Suche nach einem gelungenen Slogan für die eigene Schule. Eine zentrale Frage dabei lautete, was eine Katholische Schule als solche ausmache. Eine katholische Schülerschaft? Bemühungen auf dem Gebiet der Inklusion? Es sei nicht immer einfach, eine gemeinsame Sprache auf diesem Feld zu finden, erklärten einige Teilnehmer. „Müssen wir uns als Schulen überhaupt verkaufen?“, lautete eine Frage aus der Runde. Es sei wichtig, nach außen zu zeigen, was an den Schulen schon gut laufe, lautete ein Fazit aus der Gruppe. Eine Herausforderung dabei sei, eine authentische und wahrhaftige Sprache dafür zu finden, betonten die Workshop-Moderatoren Judith Henke-Imgrund und Michael Sandkamp aus der Schulabteilung des Bistums Münster.

In anderen Workshops stand die Frage im Mittelpunkt, wie religiöse Erfahrungen in den Schulen ermöglicht werden könnten. Inwiefern Katholische Schulen Gemeinden seien und welche Visionen für die Bildung der Zukunft möglich seien. Besonders wichtig sei die Haltung des Lehrers, um als Katholische Schulen authentisch und sprachfähig zu sein, lautete ein Fazit. Dabei sei auch die Unterstützung des Trägers wichtig.

Schule als Sozialraum und pastoraler Ort

Am Nachmittag gab Generalvikar Norbert Köster dann Einblicke in sein Verständnis von Katholischen Schulen. „Es kann nicht darum gehen, ein Gesamtprofil für alle Katholischen Schulen im Bistum Münster zu entwickeln. Wir haben ein sehr breites Spektrum“, betonte Köster. Jede Einrichtung müsse ihren eigenen Schwerpunkt entdecken. Er verstehe Religion als Freiheit der Menschen, das Leben zu gestalten und etwas Gutes daraus zu machen. Katholische Schulen seien auch ein Raum, diese Themen zu besprechen. Es sei zudem eine wichtige Einladung, „dass Kollegien sich auch begreifen als eine Gruppe von Leuten, die auf dem Weg ist mit Fragen. Dafür kann Kirche ein Raum sein“, so der Generalvikar.

Nach einem gemeinsamen Gottesdienst endete die Tagung rund um den „Spirit“ Katholischer Schulen, die in diesem Rahmen erstmals im Bistum Münster stattgefunden hat. Das Fazit ist positiv. Besonders der offene Charakter sei bei vielen Teilnehmern gut angekommen, freut sich Stephan Chmielus. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Schulabteilung hatte er die Tagung in Kooperation mit der Akademie Franz-Hitze-Haus organisiert. Dieser Tag habe gezeigt, dass in den Schulen etwas lebt, das die Menschen zusammenhält.

 

Von Maike Müller

 

Kontakt:

Weitere Informationen über die Hauptabteilung Schule und Erziehung des Bischöflichen Generalvikariats Münster finden Sie auf der Homepage.

 

Einen Überblick über die Schulen in Trägerschaft des Bistums Münster finden Sie auch in unserem Schulfinder:

 

Katholische Schulen im Bistum Münster