Wenn es um Profilbildung Katholischer Schulen geht und um professionelle Unterstützung von Lehrern, liegt es im Aufgabenbereich der Akademie Benediktbeuern, erklärt Susanne Kofend. Die Referentin des Katholischen Schulwerks in Bayern kümmert sich um Fortbildungen für Lehrer, Schulträger und Leiter an Katholischen Schulen in Bayern. Rund 90 Veranstaltungen, Tagungen und Kongresse bietet das Schulwerk unter der Leitung von Direktor Peter Nothaft jährlich an. Ein Drittel davon findet in der 2014 gegründeten Akademie Benediktbeuern statt. Unter den Schlagworten "Profession" und "Profil" widmen sich die Teilnehmer dort ganz gezielt dem, was Katholische Schulen besonders und anders macht.
Fortbildungen in Klosteratmosphäre
Die Idee für ein solches Fortbildungshaus habe es schon lange gegeben, erzählt Kofend. Nach einigen Jahren der Suche hat sich dann die Kooperation mit den Salesianern im Kloster Benediktbeuern ergeben. "Im Prinzip greifen wir dort auf die Infrastruktur zurück, sind aber nur bei den Veranstaltungen vor Ort. Es ist eine tolle Atmosphäre dort", berichtet die Referentin. Das ergänzt die inhaltliche Arbeit.
© Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern (ZUK)
Haltung und persönlicher Glaube
Und die ist nicht immer einfach, wie Kofend erzählt. Es geht bei den Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen in der Akademie auch immer um die Reflexion der eigenen Motivationen: Wie will ich die nächsten Jahre in meinem Beruf gut gestalten? Wie kann ich auch als Mensch sichtbar werden? Und was bedeutet es auch persönlich, an einer Katholischen Schule zu arbeiten? "Wir sind der Meinung, dass das besondere Profil Katholischer Schulen nicht nur durch die vielfältigen sozialen oder ökologischen Aktionen sichtbar wird. Wir können auch durch die Haltung der Lehrer punkten, durch ihre Werte, ihre eigenen religiösen Biografien", so die Referentin.
Einführungskurse für neue Lehrer
Neben der Auswahl, Ausbildung und Begleitung von Führungskräften und persönlichkeitsbildenden Angeboten gibt es an der Akademie auch Einführungskurse für neue Lehrer an Katholischen Schulen. Neben einem theologischen Grundlagenwissen rund um die Sakramente und religiöse Feiertage sollen die Teilnehmer sich vor allem damit auseinandersetzen, was es heißen kann, katholisch zu sein. "Unsere Lehrer sollen ansprechbar und auskunftsfähig sein wenn Schüler oder Eltern sie auf religiöse Fragen oder ihren Glauben ansprechen. Das kann dann auch kritisch sein, aber sie brauchen eine Haltung. Sonst werden wir als Katholische Schule unglaubwürdig", erklärt Kofend.
In den bayerischen Diözesen sind diese Einführungskurse eine Pflichtveranstaltung. Es ginge aber vor allem darum, eine Einladung auszusprechen, so die langjährige Referentin. Zum Glauben könne schließlich niemand gezwungen werden. Die Wirkung entfalte sich bei den meisten Teilnehmern erst lange nach der Veranstaltung. "Dann bekomme ich auch manchmal Mails und höre, dass jemand angefangen hat nachzudenken", erzählt Kofend. Und genau darauf komme es an, denn als Lehrer gebe es keinen Stillstand.
Von Maike Müller