Projekt Erziehungsgemeinschaft

  • Fortbildungen | 30.08.2019

Gesellschaftliche Veränderungen, ein sich wandelndes Familienbild und zunehmende Anforderungen in der Schule haben das Katholische Schulwerk in Bayern dazu angeregt, sich mit neuen Wegen der Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule zu beschäftigen. Entstanden ist ein Projekt rund um Elternarbeit auf Augenhöhe. Der Modellversuch wird wissenschaftlich von der Universität Erlangen-Nürnberg begleitet.

 

Die Erziehungsgemeinschaft hat einen besonderen Stellenwert an Katholischen Schulen. In dieser arbeiten Eltern und pädagogisches Personal partnerschaftlich und auf Augenhöhe in verschiedenen Bereichen zusammen, um Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu fördern. Seit dem Schuljahr 2015/2016 unterstützt das Katholische Schulwerk in Bayern ausgewählte Mitgliedsschulen bei der Umsetzung dieser Idee mit einem besonderen Projekt. In einer ersten Runde als Modellversuch haben insgesamt 22 Realschulen und Gymnasien daran teilgenommen. Parallel dazu hat die Universität Erlangen-Nürnberg das Projekt evaluiert. Laut ersten Ergebnissen nimmt die Erziehungsgemeinschaft demnach eine Schlüsselposition im Schulentwicklungsprozess ein.

Konkrete Projektbestandteile

Fortbildungen, Lehrer- und Elterntrainings beruhend auf neuesten Erkenntnissen der Bindungstheorie, Hirnforschung und systemischen Familientherapie sowie eine SCHILF (schulinterne Lehrerfortbildung) gehören zu den Bestandteilen des Projekts „Erziehungsgemeinschaft an Katholischen Schulen“. Vorab benennt jede Schule einen bis zwei Projektbeauftragte, die Fortbildungen besuchen und das Projekt an der Schule installieren. Konkret sollen dabei fünf Standards individuell angepasst an den Schulen umgesetzt werden: Wertschätzung, Verantwortung, Partnerschaft, Gastfreundschaft und Vernetzung. Im Anschluss verpflichten sich die Schulen, acht bis zwölf Lehrkräfte der Unterstufe von Trainern des Katholischen Schulwerks fortbilden zu lassen. Das Projekt endet mit einer Zertifizierung der teilnehmenden Schulen. Im November 2018 haben sich neun weitere Schulwerksschulen auf den Weg gemacht, um eine gelingende Zusammenarbeit mit dem Elternhaus zu initiieren.

Ausblick

Langfristiges Ziel des präventiv angelegten Projektes ist es, die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern und so Bildungsbiografien zu unterstützen. Im Zentrum steht dabei die Grundidee Katholischer Schulen, ihre Arbeit am Wohl des einzelnen Menschen und dadurch auch am Wohl der Gemeinschaft auszurichten. Die Familie nimmt dabei eine besondere Rolle in der Erziehungsgemeinschaft ein. An diesem Verständnis des Auftrags Katholischer Schulen definiert sich auch das Qualitäts- und Schulentwicklungsverständnis des Katholischen Schulwerks in Bayern. Die kirchliche Dimension ist demnach kein zusätzliches Merkmal der Katholischen Schule, sondern ihr spezifisches und leitendes Qualitätsmerkmal.

Das Katholische Schulwerk in Bayern

Das Katholische Schulwerk ist ein Verband der sieben bayerischen (Erz-)Diözesen. Daneben zählen rund 50 Träger verschiedener Schulformen zu den Mitgliedern der Einrichtung. Zu den Aufgaben des Schulwerks gehören unter anderem Fortbildungsangebote für Lehrer und die Beratung von Schulleitern und Trägern in rechtlichen und pädagogischen Fragen sowie mit Blick auf die Schulentwicklung. Darüber hinaus vertritt es die Anliegen seiner Katholischen Schulen gegenüber dem Staat, der Öffentlichkeit und Politikern in schulischen, finanziellen und rechtlichen Fragen.

(mam)

 

 

Kontakt:

Katholisches Schulwerk in Bayern

Adolf-Kolping-Str. 4

80336 München

Tel.: 089/555-266

https://www.schulwerk-bayern.de