"Deshalb sind die Schüler bei uns"

  • Fortbildungen | 26.07.2017

Was machen Katholische Schulen anders? Unterscheidet sich eine Schule der Bernostiftung von einer anderen - nicht nur im Fach Religion, sondern auch in Mathe, Sport und in der Leitung? Diese Fragen bewegen die Schulen der katholischen Bernostiftung für Schule und Erziehung in Mecklenburg und Schleswig Holstein, wie auch andere Katholische Schulen in Deutschland. Um diesen Dingen auf den Grund zu gehen, haben Schul- und Hortleiter der Bernostiftung an einem Pilotprojekt der Deutschen Bischofskonferenz teilgenommen.


Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Schulen der katholischen Bernostiftung für das Pilotprojekt "Theologische Qualifizierung und spirituelle Begleitung von Lehrkräften" ausgewählt. Insgesamt 25 Schul- und Hortleiter haben mit ihren Stellvertretern von April 2016 bis Juli 2017 an dieser Fortbildung teilgenommen. Gestützt wurden die fünf jeweils zweitägigen Module vom Zentrum für Ignatianische Pädagogik (ZIP) in Ludwigshafen. Am Ende ziehen beide Seiten ein positives Fazit - und wissen: Es geht weiter. "Ein Ziel ist, dass wir das, was wir tun, ständig reflektieren", erklärt Daniel Kux, Referatsleiter für Pädagogik in der Bernostiftung. "Unser christliches Menschenbild ist vor allem dann wichtig, wenn wir schwere Entscheidungen treffen müssen", ergänzt Kux. Geistlich geprägte Leitung verlange eine Haltung, die die Dinge beim Namen nennt, das Gegenüber ernst nimmt und zu Wort kommen lässt - etwa durch eine "Schülermitverwaltung".

 

 

Diaspora-Situation macht Schulen der Bernostiftung interessant

Ein weiteres Ziel: Spirituelle Elemente sollen in den Kollegien zu Hause sein, etwa durch gemeinsame Besinnungstage. Was die Bernostiftung mit ihrer Diaspora-Situation interessant macht, ist der Kontakt zu nichtchristlichen Schülerinnen und Schülern. "Auch Nichtchristen haben spirituelle Bedürfnisse. Wir müssen Ihnen entgegenkommen. Aber das geht natürlich nicht, wenn wir nur Schulmessen anbieten", betont Daniel Kux.

Spiritualität als Markenzeichen stärken

Die großen Gestalten der christlichen Spiritualität wie die Ordensgründer Benedikt, Franziskus und Ignatius von Loyola können dabei helfen. "Der Schlüssel von allem ist die Kommunikation", sagt die Theologin Ulrike Gentner. Sie gehört zur Leitung des Zentrums für Ignatianische Pädagogik und hat das Projekt begleitet. "Durch die Türen des anderen gehen", lautet etwa ein Wort des Heiligen Ignatius, das eine geistliche Kommunikation ausdrückt. Von Ignatius könne man lernen, Spannungen nicht zu unterdrücken, sondern als etwas Konstruktives zu sehen, als Quelle neuer Gedanken und Entwicklungen, so der Rat der Theologin. Die geistliche Rückbildung soll daher noch stärker Markenzeichen der Bernostiftung werden. "Deshalb sind die Schüler bei uns, weil wir diese andere, geistliche Dimension haben", ist sich Daniel Kux sicher.

Evaluation durch Universität Münster geplant

Eine begleitende Evaluation des Projekts wird auf Betreiben der Deutschen Bischofskonferenz von der Universität Münster durchgeführt. Dankbar sind die Kooperationspartner der Bernostiftung und des Zentrums für Ignatianische Pädagogik auch dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. Das Hilfswerk förderte die Fortbildung und trug so erheblich zu ihrem Gelingen bei.

(mam)

 

Die Bernostiftung:

Die Bernostiftung - Katholische Stiftung für Schule und Erziehung - ist Träger aller Katholischen Schulen und Horte in der Region Mecklenburg und Schleswig-Holstein des Erzbistums Hamburg. Die Standorte der Schulen und Horte sind Rostock, Ludwigslust, Lübeck und Schwerin. Benannt ist die Stiftung nach Bischof Berno, dem ersten Bischof im damaligen Bistum Schwerin.

 

Kontakt:

Bernostiftung - Katholische Stiftung für Schule und Erziehung in Mecklenburg und Schleswig-Holstein

Bleicherufer 5

19053 Schwerin

Tel.: 0385/593837-0

www.bernostiftung.de