Das St. Benno-Gymnasium in Dresden hat den mit 800 Euro dotierten Sonderpreis des „Bonifatiuspreises für missionarisches Handeln in Deutschland“ gewonnen, den das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken alle drei Jahre vergibt. Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem Leitwort: „Abenteuer Glaube. Entdecker gesucht!“.
Unterstützung bei Identitätsbildung und Sinnsuche
Der „Komm-und-sieh-Kurs“ soll junge Menschen in ihrer Identitätssuche ansprechen, ihre persönlichen Fragen aufgreifen, sie in ihrer Sinnsuche auf dem Weg des Erwachsenwerdens und in ihrer Identitätsbildung unterstützen. Das Konzept wurde vor 25 Jahren von Jürgen von Leide entwickelt. Seit 20 Jahren führt der pädagogische Leiter des Gymnasiums den Kurs am St. Benno-Gymnasium durch. Zu dem Angebot gehören Besinnungstage, mehrwöchige Exerzitien im Alltag, Tagesimpulse, Exerzitien in Assisi, Wortgottesdienste und Berufungsexerzitien für ehemalige Teilnehmer.
Freiwilliges Angebot für Jugendliche der elften Klasse
Das freiwillige Angebot richtet sich mit der Frage „Welche Überschrift möchtest du deinem Leben geben?“ an Schülerinnen und Schüler der elften Klasse. „Ich empfinde den Sonderpreis als Würdigung und Bestätigung der Arbeit, die sich seit 25 Jahren immer wieder weiterentwickelt. Der Preis ist vor allem eine Ermutigung, auch in Zukunft den Weg weiterzugehen“, sagte Jürgen Leide über die Auszeichnung.
Ausgewählt wurde das Projekt von einer prominent besetzten Jury. Dazu gehören die Bundesministerin Julia Klöckner, Bischof Peter Kohlgraf, Journalistin Gundula Gause, BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier, die Mauritzer Franziskanerin Schwester Maria Magdalena Jardin, Prälat Erich Läufer und der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Georg Austen.
Schule als pastoraler Ort
„Durch den „Komm-und-sieh-Kurs“ werden Jugendlichen Erfahrungsräume des Glaubens eröffnet. Ihnen wird bei ihrer Suche nach Orten und Möglichkeiten, um sich mit religiösen Inhalten auseinanderzusetzen, ein überzeugendes Angebot gemacht“, begründete Lisi Maier als Jurymitglied die Entscheidung für die Auszeichnung mit dem Sonderpreis. Gleichzeitig bekomme die Schule als pastoraler Ort ein konkretes Gesicht.
Religiöse Inhalte in säkularem Umfeld
Das Dresdner St. Benno-Gymnasium befindet sich in einem Stadtteil, in dem 70 bis 80 Prozent der Menschen konfessionslos sind. In einem so stark säkularisierten Umfeld sei es wesentlich, eine christliche Schule als pastoralen Ort zu begreifen, erklärte Georg Austen. Denn für viele Jugendliche sei die Schule der einzige Ort, an dem sie religiös angesprochen werden. „Das Engagement der Schule, Jugendliche für Exerzitien zu begeistern, ihnen Erfahrungsräume des Glaubens zu eröffnen und Schule als pastoralen Ort zu gestalten, hat die Jury des Bonifatiuspreises dazu veranlasst, einen Sonderpreis für das Projekt zu vergeben“, sagte der Generalsekretär des Hilfswerkes.
Den ersten Platz des Bonifatiuspreises mit 3.000 Euro haben die „One Minute Homilies“ der deutschen Jesuiten erhalten. Sie bringen in verständlicher Sprache, veröffentlicht auf Facebook und YouTube, das Evangelium in einer Minute auf den Punkt. Der zweite Platz mit 2.000 Euro ging an das „Café unter dem Kirchturm mit integriertem Paketshop“ der Liebfrauengemeinde in Kiel. Das Kinderzeltlager der Pfarrgruppe Alzeyer Hügelland hat den dritten Platz mit 1.000 Euro für seinen „Escape Room“ erhalten.
Glaube in herausfordernden Zeiten
„Die vielfältigen und kreativen Projekte geben Zuversicht in unserer heutigen Zeit, in der die institutionellen Strukturen der Kirche kritisch hinterfragt werden. Die 220 Bewerber zeigen und, dass sie die Kirche mit ihren Gaben, Fähigkeiten und Ideen mitgestalten wollen, dass sie trotz herausfordernder Zeiten auskunftsfähig über ihren Glauben sein wollen, um so andere mit der Vitalität des Evangeliums in Berührung zu bringen“, betonte Austen die Bedeutung des Bonifatiuspreises.
Der von Prälat Erich Läufer gestiftete Preis wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal vergeben. Ausgezeichnet werden Kirchengemeinden, Schulen, Verbände, Institutionen, Orden, Gemeinschaften und Einzelpersonen, die auf innovative und kreative Weise zeigen, wie Glaube heute in die Welt getragen werden kann. Alle eingereichten Projekte sind auf der Homepage des Bonifatiuswerkes unter www.bonifatiuswerk.de und auf www.pastorale-innovationen.de einzusehen.
(mam)