Ein kleiner Stoß, dann fällt der Dominostein – und mit ihm durch die bekannte Kettenreaktion alle anderen Steine auch. Um den Tisch herum stehen die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse der Trierer St. Maximin-Schule. Sie haben sich in den letzten Tagen mit dem Thema Klimawandel beschäftigt – unter anderem damit, welche Kettenreaktion eine Erderwärmung um zwei Grad mit sich bringen würde.
Kooperation des Bistums Trier und der Landeszentrale für Umweltaufklärung
So anschaulich wie diese Station verdeutlichen auch die neun anderen Stationen des sogenannten „KlimaWandelWeges“ die Auswirkungen auf alle Lebensbereiche von Ernährung über Gesundheit bis hin zu einer veränderten Umwelt, die der Klimawandel bewirkt. Der KlimaWandelWeg ist eine Lernwerkstatt, die das Bistum Trier und die Landeszentrale für Umweltaufklärung in Mainz im vergangenen Jahr durch einen Kooperationsvertrag für den Einsatz im Bistum auf den Weg gebracht haben. Das Land unterstützt diese Kooperation mit rund 10.000 Euro. „Da wir uns auch durch eigene Recherchen so intensiv damit beschäftigt haben, habe ich einiges dazugelernt, was ich vorher so nicht wusste“, sagt der 14-jährige Robin Zeeh aus Trier. Er hat sich mit seiner Gruppe mit den Auswirkungen auf die Gesundheit beschäftigt, etwa, wenn sich durch ein wärmeres Klima Malaria übertragende Mücken hierzulande verbreiten. „Ich finde, es ist ein echt gutes Projekt.“
KlimaWandelWeg ist "bundesweit einzigartiges Bildungsangebot"
Der KlimaWandelWeg sei ein „bundesweit einzigartiges Bildungsangebot des Landes Rheinland-Pfalz“ und stehe ab sofort Schulen und Bildungseinrichtungen im ganzen Bereich des Bistums Trier zur Verfügung, sagte Roland Horne bei der Vorstellung der Lernwerkstatt in Trier. Der Leiter der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz dankte dem Bistum Trier und der Lokalen Agenda 21 in Trier dafür, dass sie diese „Lernwerkstatt“ inhaltlich und organisatorisch betreuen. „Mit dem KlimaWandelWeg wollen wir Schülerinnen und Schülern ein Werkzeug an die Hand geben, um sich mit der größten Herausforderungen unserer Zeit auseinandersetzen zu können.“ Auch Gundo Lames, Direktor des Bereichs „Ziele und Entwicklung“ im Bistum Trier, betonte, durch die Bereitstellung des KlimaWandelWeges wolle man für eine nachhaltige ökologische Bildung eintreten. „Geleitet werden wir vom biblischen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, die Lebensressourcen, die unser Planet bietet, nicht auszuschlachten, sondern lebensdienlich zu gestalten.“ Dazu brauche es Wissen, dass sich die Schülerinnen und Schüler durch den KlimaWandelWeg im fächerübergreifenden Unterricht mit ihren Lehrerinnen und Lehrern aneignen.
Lernwerkstatt soll abstraken Begriff erfahrbar machen
„Klimawandel ist als Begriff für Schülerinnen und Schüler erst einmal sehr abstrakt“, erklärte Andreas Hochhalter, Schuleiter an der Realschule plus St. Maximin. Der KlimaWandelWeg motiviere die Schülerinnen und Schüler, sich mit den Ursachen, den Auswirkungen und den Langezeitfolgen auseinanderzusetzen. „Sie verstehen, dass es die eigene Lebenswelt ist, die durch den Klimawandel bedroht wird.“ Bei der 15-jährigen Josefin Mundt und ihren Mitschülern kommt der KlimaWandelWeg gut an: „Ich habe an der Station ‚Witterungsextreme‘ mitgearbeitet und wir haben uns mit Starkregen in unserer Region beschäftigt, der dann zu Überschwemmungen führen kann. Es ist interessant zu sehen, dass der Klimawandel eben auch uns ganz konkret betrifft.“
Das Ziel: Antworten für den Alltag erarbeiten
Das unterstrich auch Horne: „Es geht bei diesem Bildungsangebot darum, Antworten zu erarbeiten. Das heißt praktisch: vor allem eine Veränderung unserer Lebensstile und unseres Konsums, technischer Fortschritt und Innovation zu bewirken.“ Denn die Zeit dafür dränge: „Immer längere und heißere Sommer, neue Schädlinge, extreme Starkregen, Dürre und Niedrigwasser – der Klimawandel ist längst in unserem Alltag angekommen und das Zeitfenster zum Handeln wird immer kleiner.“
(Pressestelle Bistum Trier /tef /mam)