Ende Oktober ist der Truck das letzte Mal im Bistum Münster zu Gast, bevor er „eingemottet“ und durch einen neuen Truck ersetzt wird. „In den Jahren hat sich auch in Fluchtsituationen viel verändert, so dass missio das Konzept und den Inhalt des Trucks überarbeitet hat“, erklärt Hollenhorst. Was bleibe, sei das Anliegen, durch den Truck bei den Besucherinnen und Besuchern ein Bewusstsein zu schaffen, was es bedeutet, auf der Flucht zu sein, und das Anhand der Situation im Ost-Kongo. Dort wütet ein blutiger Krieg um wertvolle Rohstoffe wie Coltan, die unter anderem zu Herstellung von Handys und Smartphones benötigt werden. „Deswegen war der Einsatz des Trucks auch verknüpft mit einer Handy-Sammelaktion. Tausende Altgeräte wurden gesammelt, im Anschluss recycelt und mit dem Erlös psychologische Hilfe, Traumaarbeit, Akuthilfe und Aufklärungsarbeit vor Ort im Ost-Kongo finanziert“, erzählt der missio-Diözesanreferent aus Münster.
17 Meter lang und 18 Tonnen schwer
Der fast 17 Meter lange und 18 Tonnen schwere Truck war in den Jahren 2013 bis 2022 im gesamten Gebiet des Bistums Münster unterwegs: Insgesamt 85 verschiedene Ausleiher gab es von Kleve am Niederrhein bis nach Wilhelmshaven im oldenburgischen Teil – der Truck machte in 48 Orten und Städten Station. „Die Rückmeldungen der Besuchenden waren durchweg positiv“, erinnert sich Hollenhorst, der den Einsatz des Trucks im Bistum koordiniert. „Viele zeigten sich beeindruckt und berührt vom Schicksal der Flüchtenden.“ Unterstützt und begleitet worden seien die Besuche des Trucks jeweils durch Unterrichtseinheiten – auch mit Hilfe von Geflüchteten, die ihre persönliche Geschichte erzählten und mit Unterstützung von insgesamt 47 jungen Erwachsenen, die als Honorarkräfte die Touren durch das Bistum erst ermöglicht hätten. „Sie haben fast alle zuvor einen Freiwilligendienst im Ausland geleistet und sich im Anschluss für die Mitarbeit am Truck bereiterklärt, eine mehrtägige Schulung bei missio, sowie ein dreitägiges Praktikum direkt am Truck gemacht und dann Einsatztage, oft parallel zu ihrem Studium, begleitet“, so Hollenhorst.