Hilfe von Funkern und Raumfahrtprofis
Betreut wurde die Schule in der Vorbereitung auf den großen Tag durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Wir haben bei der Planung des Programms geholfen, Material und Videos zur Verfügung gestellt und die Fragen mit vorbereitet“, berichtet DLR-Mitarbeiter Martin Fleischmann. Für den reibungslosen Kontakt ins All sorgt ein Team des Deutschen Amateur Radio Club aus Leverkusen. „Die Funker liefern die Technik und kümmern sich um den Ablauf – und das alles ehrenamtlich“, lobt Fleischmann. Neben Gerst steht den Jugendlichen im Rahmen des Schulfestes sogar noch ein weiterer Raumfahrer Rede und Antwort. Reinhold Ewald hatte 1997 knapp einen Monat auf der russischen Raumstation Mir verbracht.
Eine Brücke zwischen Wissenschaft und Glaube
Bernadette Schwarz-Boennecke (Foto unten r.), Leiterin der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Erzbistum Köln, ist ebenfalls dabei, als die Schülerinnen und Schüler ins Weltall funken. Bei so einem Projekt gehe es immer auch darum, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Glaube zu schlagen, sagt sie nach dem Live-Chat. „Nachfragen und dranbleiben. Im Glauben, im Leben und in der Wissenschaft“, ermutigt Schwarz-Boennecke.
Zehn Minuten Funkkontakt ins All
Ob sich sein Blick auf die Welt durch die Mission im All verändert habe, wollen die Jugendlichen noch von Alexander Gerst wissen. „Für mich ist die Menschheit zusammengerückt. Wir leben zusammen auf einem kleinen, kleinen Boot und wir müssen schauen, dass wir miteinander klar kommen“, antwortet der Astronaut. Knapp zehn Minuten hält der Funkkontakt, der die Turnhalle des Kardinal-Frings-Gymnasiums mit der Internationalen Raumstation verbindet – solange, wie die ISS über Deutschland fliegt. Als sich das Ende des Live-Chats mit einem lauter werdenden Rauschen ankündigt, bleiben einige Fragen unbeantwortet. Etwa, ob es für den Astronauten schwieriger werde, an Gott zu glauben, seit er die Erde von außen gesehen habe. Doch die Stimmung in der Halle ist ausgelassen und lauter Applaus erfüllt den Raum. Den dürfte auch Alexander Gerst noch gehört haben, bevor der Funkkontakt abbricht und die ISS die Reichweite der eigens für das Ereignis auf dem Dach der Schule montierten Antennen verlässt.
Text: Maike Müller
Bilder: ESA - S. Corvaja; Erzbistum Köln/Thieben
Video: Erzbistum Köln