St.-Ursula-Schulen sind "Energiesparmeister"

  • Werte und Verantwortung | 11.09.2020

Die Erzbischöflichen St.-Ursula-Schulen Schloss Hohenburg in Lenggries haben den bayerischen Landestitel „Energiesparmeister“ gewonnen. Die Schülerinnen hatten unter anderem einen begehbaren „Ökologischen Fußabdruck“ gestaltet, bei der Moor-Renaturierung in ihrer Region mitgewirkt, eine Podiumsdiskussion organisiert und Energiesparmaßnahmen im Schulgebäude angeregt. Das Erzbistum München und Freising unterstützt seine Schulen seit vergangenem Jahr zudem mit einer zentralen Fachberaterin für die Umweltteams.

 

Für ihren Einsatz werden das Gymnasium und die Realschule für Mädchen am Freitag, 18. September, per Video-Konferenz mit einem mit 2.500 Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Verleihen wird die Auszeichnung von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online im Rahmen ihrer Mitmachkampagne „Mein Klimaschutz“. Auftraggeber ist das Bundesumweltministerium. Im Wettbewerb um den mit weiteren 2.500 Euro dotierten Bundessieg treten die Erzbischöflichen St.-Ursula-Schulen in einem Online-Voting gegen die fünfzehn anderen Landessieger an. Bis Montag, 14. September, kann man auf www.energiesparmeister.de/voting seine Stimme für die Schulen abgeben.

Begehbarer Ökologischer Fußabdruck soll Bewusstsein schaffen

An den Projekten, mit denen sich die St.-Ursula-Schulen für den „Energiesparmeister“ beworben haben, haben sich Schülerinnen der Jahrgangsstufen acht bis zwölf aus dem schuleigenen Nachhaltigkeitsteam beteiligt. Begleitet wurden sie dabei von Mathematiklehrerin Tamara Höcherl. Im Rahmen zweier Praxis-Seminare hatten die Schülerinnen auf dem Gelände der Jugendsiedlung Hochland einen rund 1.000 Quadratmeter großen, aus Hecken bestehenden Irrgarten in Form eines menschlichen Fußabdrucks konzipiert, in dem den Besuchern Anregungen zum bewussten Umgang mit der Umwelt angeboten werden.

 

Leben auf zu großem Fuß

Ein riesiger Fußabdruck ist seit 2017 im bayerischen Königsdorf zu sehen. Mit dem rund 1.000 Quadratmeter großen Irrgarten aus Hecken wollen Schülerinnen der St.-Ursula-Schulen in Lenggries auf den ökologischen Fußabdruck aufmerksam machen, den jeder Mensch auf der Erde hinterlässt. Das Labyrinth ist für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

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Für den Ökologischen Fußabdruck war die Schule 2017 mit dem Deutschen Klimapreis der Allianz Umweltstiftung ausgezeichnet worden. Das Preisgeld von 10.000 Euro wurde unter anderem verwendet, um im Schulgebäude von den Mädchen mit geplante Energiesparmaßnahmen durchzuführen. Dabei wurden sie von Hausmeister Johannes Janßen unterstützt. Außerdem beteiligten sich Schülerinnen, Lehrer und Eltern an Renaturierungsmaßnahmen im Habacher Moor und im Königsdorfer Weidfilz.

Klimawandel und Naturschutz als politische Themen

Darüber hinaus haben die Mädchen sich mit Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen für den Klimaschutz engagiert. So haben sie ein „Manifest zum Klimaschutz“ verfasst, in dem sie politische Forderungen mit Selbstverpflichtungen und Impulsen für ein nachhaltigeres Schulleben verbinden. Das Manifest wurde von vielen Schülerinnen, Lehrern und Eltern unterzeichnet und an Verantwortliche aus der Politik übergeben. Im Vorfeld der Kommunalwahl 2020 haben die St.-Ursula-Schulen außerdem eine Podiumsdiskussion zum Thema „Regionalentwicklung im Zeichen des Klimawandels“ organisiert. Dazu hatten sie Vertreterinnen und Vertreter der Jugendorganisationen verschiedener Parteien eingeladen, um mit den Schülerinnen ins Gespräch zu kommen. „Leitgedanke dabei war: Politiker von morgen diskutieren mit Wählern von morgen“, erläutert Höcherl.

Zentrale Fachberaterin für Umweltteams an Erzbischöflichen Schulen

Das Erzbistum München und Freising setzt sich als Träger verstärkt für die Umsetzung des Themas Umweltschutz in seinen Schulen ein. Seit 2019 gibt es unter anderem eine zentrale Fachberaterin, die die Umweltteams an den insgesamt 24 Schulen des Erzbistums unterstützt und vernetzt. Die Stelle wird derzeit von Johanna Tyllack besetzt. Sie ist Lehrerin am Münchner Edith-Stein-Gymnasium und Leiterin der dortigen Umweltgruppe. Zudem erhalten die Umweltbeauftragten an den Schulen des Erzbistums zusätzliche Anrechnungsstunden, damit sie weniger Unterrichtsstunden geben und sich mehr auf die Umweltarbeit mit den Schülerinnen und Schülern konzentrieren können. Für jede Anrechnungsstunde, die eine Schule ihrem Umweltbeauftragten zur Verfügung stellt, finanziert das Erzbistum eine weitere Anrechnungsstunde – ein Angebot, das die meisten Schulen des Erzbistums angenommen haben. Weiterhin stehen für jede Schule 1.500 Euro pro Schuljahr zur Verfügung, um Umweltprojekte zu finanzieren.

Neue Fachberaterin für Umweltteams

Die Katholischen Schulen des Erzbistums München und Freising setzen sich verstärkt für das Klima und die Bewahrung der Schöpfung ein. Dafür wurde in einem bayernweit einzigartigen Projekt eine zentrale Fachberaterin berufen, die die Umweltteams an den insgesamt 24 Schulen unterstützt und vernetzt. Die neue Fachberaterin Johanna Tyllack ist Lehrerin am Münchner Edith-Stein-Gymnasium und Leiterin der dortigen Umweltgruppe.

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Leuchtturmprojekte an Katholischen Schulen

Nicht nur an den St.-Ursula-Schulen in Lenggries, auch an anderen Katholischen Schulen in Trägerschaft des Erzbistums München und Freising engagieren sich Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern und weitere Mitglieder der Schulgemeinschaft für Umweltschutz und Bewahrung der Schöpfung. Zu den Leuchtturmprojekten zählt unter anderem eine eigene Firma am Maria-Ward-Gymnasium in München-Nymphenburg, die unter dem Namen „MyCleanBottle“ personalisierte Filzhüllen für Glasflaschen herstellt.

„Kleine Klimakonferenz“ der Bistumsschulen

Darüber hinaus haben sich im Rahmen einer "Kleinen Klimakonferenz" Schüler und Lehrer Katholischer Schulen in Trägerschaft des Erzbistums München und Freising im Juli 2019 über ihren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung ausgetauscht. Gemeinsam mit Kardinal Reinhard Marx und Vertretern der Ordinariatsleitung diskutierten sie über einen verbindlichen Einsatz in Sachen Nachhaltigkeit.

In diesem Jahr haben sich insgesamt 319 Schulen bei dem Wettbewerb „Energiesparmeister“ beworben. Der Schulwettbewerb wird seit zwölf Jahren von co2online realisiert. Dabei werden jedes Jahr Preise im Wert von insgesamt 50.000 Euro an Schüler und Lehrer vergeben, die sich für den Klimaschutz engagieren.

(mam)

Unterrichtsmaterial: Fairer Handel

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Zur Website

 

St.-Ursula-Gymnasium

Schloss Hohenburg

83661 Lenggries

Tel.: 08042/97481-0

Internet

 

St.-Ursula-Realschule

Schloss Hohenburg

83661 Lenggries

Tel.: 08042/97481-0

Internet

 

Weitere Informationen zum Ökologie-Lehrpfad gibt es unter:

http://www.fussabdruck-koenigsdorf.de/