Schulfeste sind das außerunterrichtliche Highlight im Kalender einer Schule. Schüler, Lehrer und die Familien können nach all dem Schulstress einen geselligen Tag miteinander verbringen. Doch Schulfeste können auch der Startschuss für einen Wandel sein, der von einem solchen Anstoß ausgehen kann. Bei einer Feier der Marienschule im Sommer 2016 haben es die Schülerinnen geschafft, diese Idee in nachhaltigen und zukunftsweisenden Projekten darzustellen: Mit einem Insektenhotel (Bild), das auf dem Schulhof neu eröffnet wurde. Oder mit Stoffbeuteln, die während des Festes selbst gestaltet wurden, um ein Zeichen gegen hohen Plastikverbrauch zu setzen.
Papst Franziskus und die Umweltenzyklika
Ganz bewusst stellt Papst Franziskus den Sonnengesang "Laudato Si" seines Vorbildes Franz von Assisi, in dem er die Schöpfung und Schönheit der Natur preist, an den Anfang seiner 2015 erschienenen Umweltenzyklika. Der Papst ruft die Christen dazu auf, ihren Lebensstil entschieden umzustellen: "Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und der Veränderung der Umwelt hat die Kapazität des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Lebensstil nur in Katastrophen enden kann", mahnt er.
Projekte sollen mehr Bewusstsein schaffen
Alle Projekte, die die Schülerinnen des Gymnasiums, der Realschule, der Berufsfachschule und der Fachschule für Sozialwesen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern für das Schulfest vorbereitet und präsentiert haben, folgen genau diesem Ziel: Aufmerksamkeit schaffen für die Probleme, die der Konsum mit sich bringt und Impulse setzen für eine Neuausrichtung unseres Denkens und Handelns. Ob in Theaterstücken über die Lebensnotwendigkeit von Wasser oder den richtigen Umgang mit Lebensmitteln, in Tauschbörsen für alte Kleidung, Pflanzen und Bücher oder Darbietungen mit aktuellen Themen wie humanoider Robotik, Smartphonekonsum, Meeresverschmutzung oder Smog.
© Michael Wiegand
Auf ganz unterschiedlichen Wegen näherten sich die Schülerinnen der Mädchenschule dem Kern von "Laudato Si" und demonstrierten ihn der Öffentlichkeit. Aber auch Teilnehmer außerhalb der Schulgemeinschaft präsentierten sich zwischen den insgesamt 42 Projekten: Stände zum fairen Handel oder zur Unterstützung eines Waisenhauses in Indien machten deutlich, dass die Gemeinschaft der Marienschule weit über die Mauern des Gebäudes hinausreicht.
Die Eltern unterstützten die Schülerinnen und das Lehrerkollegium mit Kaffee, kühlen Getränken und Leckereien wie Kuchen, Bratwurst oder Pizza. Ein gelungenes Schulfest mit Blick für einen bewussten und sorgsamen Umgang mit Natur, Umwelt und den Mitmenschen.
Von Alexander Schmitt / mam