Schöpfung im Umbruch: Nachhaltige Entwicklung in der Schule

  • Werte und Verantwortung | 11.11.2021

Trockenperioden, Artensterben, Flutkatastrophen: Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst vor unseren Haustüren angekommen. Doch was können wir tun, um diese Entwicklung aufzuhalten? Wie können Schulen das Thema Nachhaltigkeit aufgreifen? Und wie kann es im Religionsunterricht behandelt werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der 39. Pädagogischen Woche des Erzbistums Köln. Der zweite Veranstaltungstag richtete sich an die Lehrkräfte an Katholischen Schulen in freier Trägerschaft.

 

Die Liste dessen, was Katholische Schulen derzeit in Atem halte, sei lang, sagte Thomas Pitsch, Leiter der Abteilung Katholische Schulen in freier Trägerschaft, bei seiner Begrüßung am Dienstag, den 9. November im Maternushaus mit Blick auf das diesjährige Motto der Pädagogischen Woche „Was uns in Atem hält“. Doch nicht Corona, Digitalisierung oder der Endspurt in Richtung Weihnachten stehen auf dem Programm der Fortbildungsveranstaltung vom 8. bis 12. November, sondern die Herausforderungen durch die Klimakrise. Die Zerstörung des St. Angela-Gymnasiums in Bad Münstereifel durch das Hochwasser im Juli habe gezeigt, dass der Mensch zerbrechlich sei, aber nicht handlungsunfähig, fuhr Thomas Pitsch fort und ergänzte „Die grundsätzliche Frage nach nachhaltiger Entwicklung geht uns alle an.“ Die Katholischen Schulen zeigten dabei bereits in zahlreichen Projekten, dass sie es besser machen wollen.

Mut und Ehrlichkeit bei Umweltschutz in Schulen

Impulse, wie nachhaltige Entwicklung konkret in den Schulen umgesetzt werden kann, gab Christian Weingarten, Leiter der Abteilung Schöpfungsverantwortung im Erzbistum Köln, anschließend in seinem Vortrag. Der Klimawandel stelle die Gesellschaft in den kommenden Jahren vor Herausforderungen, die wir nicht länger ignorieren können. „Wenn wir als Kirche ein gesellschaftlicher Player sein wollen, eine gesellschaftliche Stimme haben wollen, dann müssen wir solche Themen bedenken“, forderte Weingarten. Mit Blick auf Schulen und Kitas werde das Thema Nachhaltigkeit unter anderem in den Bereichen Energie, Ernährung, Mobilität oder Nutzung der Flächen sichtbar. Der Referent plädierte insgesamt für Ehrlichkeit und Mut im Umgang mit Umweltschutz in Bildungseinrichtungen.

 

 

Die Themen Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung spielen im Erzbistum Köln derzeit nach eigenen Angaben eine große Rolle. So hat sich die Diözese mit der „Vision Schöpfungsverantwortung“ vorgenommen, bis zum Jahr 2030 wichtige Schritte in Richtung Klimaneutralität zu gehen. Diese beziehen sich auf die Bereiche Gebäude und Energie, Biodiversität, Konsum, Mobilität, Umweltmanagement sowie Bildung und Pastoral.

Seminare greifen Tagungsthema auf

Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden Seminare wie „Digitale Schulleitung und das papierlose Büro“, „Moodle und Nextcloud – Tipps für den Einsatz in der Schule“ oder „Schöpfungsverantwortung als Auftrag in der Schulpastoral“ besuchen. Im Workshop „Vom Trend zum Konzept – Nachhaltigkeit als gelebte Schöpfungsverantwortung in der Schule“ gab Pädagogin Maria Landes Einblicke in das Engagement der St.-Anna-Schule Wuppertal. An der zertifizierten Fair-Trade-Schule gibt es seit diesem Jahr unter anderem eine Nachhaltigkeits-AG und das Thema Umweltschutz wird derzeit ganzheitlich in das Konzept und Profil des Gymnasiums integriert.

Klimakrise im Religionsunterricht

Bernadette Schwarz-Boenneke, Leiterin der Hauptabteilung Schule/ Hochschule des Erzbistums Köln, schlug bei der Auftaktveranstaltung am Montag den Bogen zum Religionsunterricht: „Die großen Fragen der Klimakrise sind längst in unseren vielfältigen Lebensbereichen angekommen, und damit auch in unser aller Verantwortungsbereichen. Unsere Aufgabe ist es jetzt zu überlegen, wie wir im Religionsunterricht nicht einfach nur auf den Zug der schulischen Verbraucherbildung aufspringen, sondern gemeinsam an einer religiösen Bildung für nachhaltige Entwicklung arbeiten.“

Die Pädagogische Woche des Erzbistums Köln

Die Pädagogische Woche ist nach Angaben des Erzbistums Köln die größte regelmäßige Fortbildungsveranstaltung für den katholischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen, normalerweise mit jährlich zwischen 800 und 1.000 Teilnehmenden. Durch die Corona-Auflagen ist die Teilnehmerzahl in diesem Jahr auf rund 650 Pädagogen reduziert, die die Veranstaltung vor Ort besuchen. Am Tag der Katholischen Schulen in freier Trägerschaft nahmen rund 130 Lehrende teil. Die Pädagogische Woche wird von der Hauptabteilung Schule/Hochschule des Erzbistums Köln in Kooperation mit dem Institut für Lehrerfortbildung (IfL) organisiert und findet in diesem Jahr bereits zum 39. Mal statt.

(mam)

 

Umweltschutz an Katholischen Schulen

Fair-Trade-Schule, Bienen-AG und ein begehbarer ökologischer Fußabdruck: An den Katholischen Schulen in freier Trägerschaft in Deutschland gibt es zahlreiche Projekte rund um Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. In unserer Rubrik "Werte und Verantwortung" erhalten Sie Einblicke in das Engagement der Schulen.

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