Kleine Klimakonferenz in München

  • Werte und Verantwortung | 12.07.2019

Klimawandel, Fridays for Future und Umweltschutz: Im Rahmen einer „Kleinen Klimakonferenz“ haben sich Schüler und Lehrer Katholischer Schulen in Trägerschaft des Erzbistums München und Freising über ihren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung ausgetauscht. Gemeinsam mit Kardinal Reinhard Marx und Vertretern der Ordinariatsleitung diskutierten sie über einen verbindlichen Einsatz in Sachen Nachhaltigkeit.

 

„Das Thema treibt mich schon sehr um“, bekannte Kardinal Reinhard Marx am Donnerstag, den 11. Juli in der Katholischen Akademie in München. Dort kam der Erzbischof von München und Freising mit Schülerinnen und Schülern von kirchlichen Schulen zu einer „Kleinen Klimakonferenz“ zusammen. „Wir als Kirche müssen Vorreiter sein, müssen Zeichen setzen“, betonte Marx weiter. Der Einsatz für mehr Nachhaltigkeit müsse ein Leitmotiv für die kirchlichen Schulen sein. Auf Ebene der Weltkirche wolle er sich dafür einsetzen, dass kirchliche Gelder nach ethischen Kriterien investiert würden, wie es im Erzbistum bereits der Fall ist. Bei allen Aktivitäten müsse klar werden, dass die Erde für alle Menschen da sei, nicht nur für die Menschen in den westlichen Ländern, die weitgehend für die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in den vergangenen Jahrhunderten verantwortlich seien, sagte der Vorsitze der Deutschen Bischofskonferenz: „Wir als Christen bringen die Idee ein, dass alle Menschen eine Familie sind. Wir sind miteinander verbunden.“

 

Auch Vertreterinnen und Vertreter der Ordinariatsleitung nahmen an der Klimakonferenz teil; rechts: Sandra Krump, Ressortleiterin Bildung

 

Schüler fordern konkrete Regeln für Nachhaltigkeit im Schulalltag

Die Schülerinnen und Schüler mahnten bei der Klimakonferenz eine stärkere Förderung ihrer Aktivitäten in den jeweiligen Schulen durch das Erzbistum an. Sie schlugen zum Beispiel vor, konkrete Vorgaben für mehr Nachhaltigkeit bei Schulessen und Klassenfahrten, aber auch bei Reinigung und Mülltrennung zu machen. Einzelne zukunftsweisende Projekte an den Schulen sollten stärker gefördert werden und als Vorbild für andere kirchliche Einrichtungen dienen. Auf Ebene des Erzbistums müsse der Aspekt der Nachhaltigkeit stärker einbezogen werden, wann immer finanzielle Mittel vergeben würden. Verantwortliche des Erzbistums sollten durch ihr Verhalten eine Vorbildfunktion einnehmen.

Zahlreiche „Leuchtturmprojekte“ rund um Klimaschutz

Die mehr als 20 Schulen des Erzbistums München und Freising entsandten zu der Klimakonferenz jeweils drei Jugendliche und eine Lehrkraft. Seit mehreren Jahren befassen sich an den Schulen Umweltteams mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz und setzen nach und nach Veränderungen im Schulalltag um, unterstützt durch das Erzbischöfliche Ordinariat München. An einigen Schulen gibt es darüber hinaus Leuchtturmprojekte: So gründeten Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums in München-Nymphenburg eine eigene Firma unter dem Namen „MyCleanBottle“, die personalisierte Filzhüllen für Glasflaschen herstellt, und setzen sich so für den Schutz der Umwelt sowie gegen die Gesundheitsgefährdung durch Plastikflaschen ein. Die Jugendlichen vertraten mit ihrer Firma den Freistaat Bayern beim bundesweiten Wettbewerb von Schülerfirmen um den Titel „Bestes Unternehmen Deutschland“. Schülerinnen des St.-Ursula-Gymnasiums in Schloss Hohenburg bei Lenggries erarbeiteten ein Manifest zum Klimaschutz, in dem sie Forderungen an Politik und Wirtschaft benennen, aber auch Vorschläge machen, wie jeder einzelne einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten kann.

 

Mitglieder der Schülerfirma "MyCleanBottle" stellen ihre Produkte vor

 

Marx kündigt neuen „Laudato-Si-Preis“ an

Um Projekte wie diese zukünftig zu unterstützen, kündigte Kardinal Marx die Einrichtung eines Laudato-Si-Preises für Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Erzbistum München und Freising an. Mit der Auszeichnung, die nach der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus benannt ist, sollen Projekte gewürdigt werden, die einen besonderen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung und zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen leisten, beispielsweise in den Schulen des Erzbistums.

 

(goe / mam)

Bilder: Pressestelle Erzbistum München und Freising, Robert Kiderle

 

 

Kontakt:

Erzdiözese München und Freising

Erzbischöfliches Ordinariat - Ressort 5 - Bildung

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Tel.: 089 2137-1368

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