Die Religionslehrerin der Klasse an der Mädchenrealschule im Bistum Regensburg, Zisterzienserin Schwester Hanna-Maria Ehlers, war auf der Suche nach einer Möglichkeit, ihren Schülerinnen das Thema „Anfänge des Christentums in unserer Heimat“ im Unterricht näher zu bringen. Dabei stieß sie auf den Medienwettbewerb „Herkunft hat Zukunft“ des Bonifatiuswerks. „Die Schülerinnen konnten sich nun auf eine neue Weise mit dem etwas sperrigen Thema auseinandersetzen. Es fiel ihnen leichter, sich auf eine Gestalt wie den Heiligen Benedikt einzulassen, sicherlich auch dadurch, dass sie bei der Entstehung des Films kreativ sein durften und durchaus herausgefordert wurden“, berichtet die Ordensschwester.
Die Benediktsregel als Videoclip
Gedreht wurde der Kurzfilm mit dem Smartphone - eine der Voraussetzungen des Medienwettbewerbs des katholischen Hilfswerks. Die Arbeit mit dem vertrauten Medium habe den Mädchen geholfen, einen Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt herzustellen, ist sich die Religionslehrerin sicher. So hätten sich die Schülerinnen auf eine ganz neue Weise auf ein religiöses Thema eingelassen und die Benediktsregel in die Gegenwart und den Schulalltag übersetzt. „Die Mädchen zeigen in dem Film, dass es nicht unbedingt weiterhilft, einfach der Masse hinterherzulaufen. Die Regel des Heiligen Benedikt hat über Jahrhunderte hinweg den Menschen Orientierung geboten, wie das Leben aus dem christlichen Glauben heraus gestaltet werden kann“, erklärt die Ordensfrau.
Zweiter Platz für Waldsassener Schülerinnen
Bei der Preisverleihung am 3. November in Osnabrück zeichnete die Jury bestehend aus Journalistin Claudia Nothelle, Generalsekretär des Bonifatiuswerks Georg Austen, ifp-Direktor Bernhard Remmers und Comedian Ingo Oschmann den Beitrag der Waldsassener Schülerinnen mit dem zweiten Platz aus. „Mit dem Kurzfilm „Orientierungslos“ wird die Aktualität und Kraft der Regel des heiligen Benedikt wunderbar vor Augen geführt. Ein Erbe, dessen sich Europa wieder besinnen muss: Es braucht verbindliche, menschliche Regeln, die das Zusammenleben fördern“, sagte Austen.

Die Schülerinnen der Klasse 8a an der Mädchenrealschule der Zisterzienserinnen in Waldsassen; © Theresa Meier
Zudem betonte er die Bedeutung des Wettbewerbs. Gerade heute sei es für die Kirche wichtig, dass sie die Zeichen der Zeit wahr- und ernst nehme und immer wieder neue Zugänge schaffe, um Jugendliche anzuregen, sich mit den Inhalten und Werten des Glaubens und dadurch auch mit ihren Lebensfragen auseinanderzusetzen. Auch Jury-Mitglied und ifp-Direktor Bernhard Remmers lobte die Arbeit der Teilnehmenden. „Die jungen Leute haben eine begeisternde Freude daran, Geschichten zu erzählen. Sie berichten uns mit den Medien dieser Zeit von Menschen, die ihren Glauben leben. Das hat Potential“, so Remmers.
Von Maike Müller