Mit dabei waren Kerstin Schmitz-Stuhlträger (auf dem Foto links), Leiterin der Schulabteilung im Bischöflichen Generalvikariat, Schulleiter Franz Hilgert (2.v.r.) sowie Emelie Schuh und Luca Haas (3.u.2.v.l.) von der Schülervertretung. Auf dem Programm standen neben einer Hausführung auch Unterrichtsbesuche und Gespräche mit der Schüler- und Mitarbeitenden-Vertretung. Spannung kam auf, als Schuh und Haas eine thematisch breite Palette an Fragen ihrer Mitschüler:innen an einem meterlangen Band durch das Treppenhaus spannten. Welches Tier hat der Bischof wohl am liebsten? Katzen möge er sehr, „die haben ihren eigenen Kopf!“. Wie kam er zum Glauben? Da sei er hineingewachsen, von Kindesbeinen an. Deshalb sei es auch so wichtig, Menschen Räume zu eröffnen, in denen sie sich entfalten können und geborgen fühlen. Das gelte übrigens für alle. Denn: „Katholisch heißt ja umfassend. Das ist ein integrativer Ansatz. Es geht darum, das Leben in seinem ganzen Spektrum zu sehen.“
Kirche: Viel breiter und bunter aufgestellt als gedacht
Dass im katholischen Alltag nicht nur eitel Sonnenschein herrscht, thematisierten die Schüler:innen, indem sie nach diskriminierenden Strukturen fragten und den Bischof baten, eigene Kritikpunkte an der Kirche, von der er ja selbst Teil ist, zu formulieren. „Die Kirche ist viel breiter und bunter aufgestellt, als manche meinen“, antwortete Ackermann. Es gebe dort jedoch auch „Leute, die engstirnig sind, die in Blasen leben und nicht diskutieren möchten, sondern stattdessen einen eigenen Wahrheitsanspruch formulieren und darauf beharren”. Das sei oft mit Angst vor Veränderung verbunden. „Aber das Evangelium ist ja eine Geschichte von Freiheit und Vertrauen. Wir müssen uns also nicht fürchten, Neues auszuprobieren.“ Neues ausprobieren geht für den Bischof übrigens auch auf kulinarischem Terrain: Auf die Frage, ob er selbst koche, gab’s ein süß-saures Fusion-Rezept für überbackenes Schweinefilet mit Bananen oder Aprikosen. Die spontane Skepsis in einigen jungen Gesichtern bestätigte dann allerdings das Bonmot vom Streit und dem Geschmack.
Im persönlichen Gespräch während der Hausführung hatten Haas und Schuh dann Gelegenheit, dem Bischof und Schmitz-Stuhlträger Ideen zu präsentieren, wie man mit geringen Mitteln Verbesserungen für die Schulgemeinschaft erreichen könne. Schuh schlug vor, den Stundenplan zu digitalisieren und online verfügbar zu machen, damit die Schüler:innen auf etwaige Änderungen schnell reagieren und so ihre Zeit besser planen können. Haas sprach an, dass es im Außenbereich zu wenige Sitzgelegenheiten gebe. Wetterfeste Sitzsäcke, die flexibel und mobil eingesetzt werden könnten, würden schnell Abhilfe schaffen. Schule sei ja nicht nur Unterricht, so der SV-Chef: „Wir schaffen hier eine Gemeinschaft. An einem Ort, der mehr ist als eine Schule.“
Text: Paulinus / Bistum Trier / mam
Fotos: Inge Hülpes / Bistum Trier