Nach einem gemeinsamen Gottesdienst mit den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft im Paderborner Dom tauschte sich Erzbischof Becker mit ihnen darüber aus, wie Katholische Schulen ihr Profil stärken und sich nach der Corona-Pandemie als pastorale Orte neu ausrichten können. Die Nachfrage nach Katholischen Schulen sei konstant hoch, erklärte Erzbischof Becker im Gottesdienst. Christliche Bildung sei aber gleichzeitig „in vielerlei Hinsicht herausgefordert“. Der Paderborner Erzbischof, selbst ausgebildeter Lehrer, machte in seiner Predigt deutlich, dass Jesus für ihn der „Prototyp eines guten Lehrers“ sei: „Jesus lehrt das, was er ist – und er ist das, was er lehrt.“ Jesus habe um Zustimmung geworben und auch mit Menschen diskutiert, die eine andere Meinung hatten als er selbst.
Lehrende müssten beständig an sich arbeiten, „an der Art, wie sie selber die Welt, die Menschen und Gott sehen“, sagte Erzbischof Becker. „Kinder spüren genau, ob etwas echt ist.“ Lehrende könnten durch ihre Haltung jungen Menschen Schlechtes zusprechen und sie klein machen. „Sie können ihnen aber auch Gutes zusagen und sie damit segnen“, so der Paderborner Erzbischof. Er warnte eindringlich davor, Kinder in Schubladen zu stecken: „Jedes Kind geht seinen eigenen Weg und hat seine besondere religiöse Wissbegierde und Kreativität.“
© Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn
Junge Menschen erreichen
Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Schulen in freier Trägerschaft traf sich nach dem Corona-Lockdown in Paderborn erstmals wieder in Präsenz. „Besonders wichtig ist uns die Frage, wie wir Christsein in unseren Schulen neu beleben und unsere Schülerinnen und Schüler zu einem lebendigen Glauben motivieren können. Denn nirgendwo erreicht die Kirche heute so viele junge Menschen wie in den katholischen Kindertagesstätten und Schulen“, sagte Günter Kunert, Leiter der Marienschule Bielefeld und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft.
Die Zukunft im Blick
Gemeinsam mit Erzbischof Becker blickten die Lehrenden vor dem Hintergrund kirchlicher und gesellschaftlicher Umbrüche auf die Zukunft Katholischer Schulen – aber auch auf die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie: Diese habe eindeutige Beeinträchtigungen für das soziale Lernen der Schulgemeinschaft mit sich gebracht. Im digitalen Lernen sei „Zauber und Gefahr zugleich“ deutlich geworden: Zwar sei es über lange Phasen die einzige Möglichkeit gewesen, den Unterricht aufrecht zu erhalten. Es habe aber auch drängende Probleme wie Isolation, Krankheit oder familiäre Überforderung mit sich gebracht – Herausforderungen, bei denen gerade auch der Glaube helfen könne.