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Medienkompetenz als Thema für die Schule

  • Bildung um des Menschen willen | 22.01.2019

Mehr als 25.000 Schülerinnen und Schüler besuchen die rund 90 katholischen freien Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Gemeinsam mit den Räten der Stiftung Katholische Freie Schule haben die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann und Bischof Gebhard Fürst im Dezember über die bildungspolitischen Herausforderungen der Zukunft diskutiert. Zentrales Thema: Digitalisierung und Aufbau von Medienkompetenz.

 

Bischof Fürst machte bei der Veranstaltung Mitte Dezember 2018 deutlich, wie stark die Digitalisierung nicht nur das Lernen und Arbeiten verändert, sondern auch Kommunikation und Beziehung – keineswegs nur in der digitalen Welt. Dem pflichtete die Kultusministerin bei: „In Zeiten von Fake-News ist der geübte Umgang mit Medien unverzichtbar. Mir ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, eigenständig eine politische Meinung zu vertreten und sachlich mit Kritik umzugehen.“ Werte wie Respekt, Fairness und Gleichbehandlung dürfen in der digitalen Welt nicht ihre Bedeutung verlieren, damit das Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft funktioniere, sagte Eisenmann (CDU).

Chancen der Digitalisierung für die Schule

Als Medienbischof ist es Gebhard Fürst ein besonderes Anliegen, nicht nur vor den negativen Aspekten der Digitalisierung zu warnen, sondern auch Chancen für die Beteiligung zu fördern: „Ich plädiere sehr dafür, dass die Kirche die Deutungshoheit über die digitale Entwicklung nicht nur anderen Gruppen überlässt.“ Aktuell wurde vom Stiftungsrat der Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart ein Modellprojekt initiiert, das werteorientierte Medienbildung für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter in den Blick nimmt.

Weiteres Thema: Demokratiebildung

Für die katholischen freien Schulen betonte der Bischof, dass auch die Frage der Demokratiebildung verstärkt in den Fokus rücke. Toleranz und Respekt gehörten untrennbar zum christlichen Menschenbild, das an den Schulen vermittelt wird. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler seien immer wieder herausgefordert, aktiv für diese Werte einzustehen und Populismus entgegenzutreten.

Inklusion als gemeinsame Herausforderung für Schulträger

Gemeinsame Herausforderung für kirchliche und staatliche Schulträger bleibt die Inklusion. Unter dem Dach der Stiftung Katholische Freie Schule sind alle Schularten vertreten, Kooperationen zwischen Regelschulen und sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) finden vielfach schon statt. Bischof Fürst erinnerte im Gespräch daran, dass erfolgreiche Inklusion einer auskömmlichen Finanzierung bedürfe und versicherte der Ministerin, dass die Katholischen Schulen ein verlässlicher Partner auf dem Weg zu einem inklusiven Schulsystem seien: „Für die Arbeit der Schulen vor Ort ist wichtig, dass sie bei Innovationen in Unterricht und Schulorganisation von der staatlichen Verwaltung ebenso gefördert werden, wie dies den staatlichen Schulen zu Teil wird. Nur so können die katholischen freien Schulen die gebotene Freiheit nutzen, um Wege zu erproben.“

Thomas Brandl / mam

 

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