Das Kulturforum initiiert und fördert seit 2016 mit dem Projekt „K21 mondial“ kulturelle und soziale Kooperationsinitiativen zwischen den Schülern der 21 Katholischen Schulen in der Hansestadt und geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Die Teilnehmer besuchen gemeinsam Musik-Workshops, Koch-Veranstaltungen sowie Opern, Konzerte und Ausstellungen. Herzstück der Initiative sind größere Spielzeiten, an denen sich auch Künstler aus Syrien, dem Iran und aus Afghanistan beteiligen.
Auszeichnung für Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit
Am 20. März, dem Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen“, wurde das Projekt mit dem erstmals verliehenen „Sonderpreis Schule“ im Rahmen des Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin geehrt. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro datiert. „Mit dem Kulturforum 21 leisten die Katholischen Schulen einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur kulturellen Teilhabe und Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Hamburg“, erklärte Christopher Haep (Foto 5.v.r.), Abteilungsleiter Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (Foto 1.v.l.), und der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stefan Heße (Foto 2.v.r.), ehrten die Gewinner. "Als Christen sind wir - wie es Papst Johannes Paul II. einmal treffend auf den Punkt gebracht hat - Teil "einer Großbewegung zur Verteidigung und zum Schutz der Würde des Menschen"", sagte Kardinal Marx bei der Preisverleihung. Genau dieser Auftrag werde in Hamburg durch das Engagement der Katholischen Schulen eindrucksvoll in die Tat umgesetzt.
Projekt "heimaten"
Derzeit zeigt das Kulturforum 21 neben dem Programm von „K21 mondial“ das Projekt „heimaten“ in Kooperation mit dem Jungen Schauspielhaus in Hamburg und Regisseur Ron Zimmering. Es beleuchtet das Thema Heimat aus verschiedenen Perspektiven. „Heimat ist ein Begriff im Fließen, er wird immer wieder neu gedacht“, erklärt Bettina Knauer (Foto 2.v.l.). Die Kulturmanagerin leitet das Education-Programm der Katholischen Schulen in der Hansestadt. Insgesamt zehn Veranstaltungen – darunter Inszenierungen, Lesungen, Konzerte, Tanzdarbietungen, interaktive Spiele und Gespräche – sind Teil der Reihe „heimaten“. „Ich finde dieses Format ideal für die Vermittlung von Kultur in Schulen. Die Schüler werden selbst zu Kulturbotschaftern“, erklärt Knauer.
Kulturforum 21: Das Kulturprogramm für Hamburgs Katholische Schulen
Die Idee für das Kulturforum 21 als eigenes Education-Programm für die Katholischen Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Hamburg wurde einst aus der Not heraus geboren, wie die Leiterin des Programms erklärt. „Da Katholische Schulen in der Hansestadt kaum Möglichkeiten hatten, an staatlichen Kulturförderprogrammen teilzunehmen, übernahm 2008 ein eigenes Education-Programm der Abteilung Schule und Hochschule des Erzbistums diese Aufgabe“, erklärt Knauer. Das ist so geblieben. Und die Schüler arbeiten nun mit großen Bühnen und professionellen Schauspielern zusammen. Inzwischen feiert das Kulturforum 21 fünf bis sechs Premieren pro Jahr mit verschiedenen Projekten – die Reihe „heimaten“ ist eines davon.
Schüler sind der Kultur auf der Spur
Auch Josue Hartleben ist begeistert vom Kulturforum 21 und der Vielfalt der Projekte. „Kultur in den manchmal trüben Schulalltag zu bringen, ist eine tolle Idee. Die meisten haben in der Schule entweder Stress oder einfach zu wenig Spaß“, erzählt der Zehntklässler, der eine Katholische Schule in Hamburg Altona besucht. Zusammen mit seinen Mitschülern geht er regelmäßig in Theaterstücke – durch die Unterstützung des Programms müssen sie keinen Eintritt zahlen. Denn das ist einer der Leitsätze an Hamburgs Katholischen Schulen: „Kultur darf nicht vom Geldbeutel und vom sozialen Status abhängen“, wie der Sprecher der Katholischen Schulen im Erzbistum Hamburg, Christoph Schommer, mitteilt.
Bei der Veranstaltungsreihe „heimaten“ ist Josue Hartleben Teil der sogenannten Heimat-Scouts – Schüler ab der achten Klasse, die die Veranstaltungen vorbereiten und begleiten. Er ist für die Trailer (Video) zuständig. Das Thema des laufenden Programms fasziniert den 15-Jährigen: „Heimat ist für jeden einzigartig, so wie jeder Mensch auf seine eigene Art einzigartig ist. Allein das Dach über dem Kopf zu haben, macht es nicht zur Heimat, man braucht viel mehr als das.“